Anlässlich der ersten Station der „Pilgerfahrt zu Beethoven“ im Jahr 2022 las Burgschauspieler Michael Maertens in „Der Wanderer“ aus zeitgenössischen Texten über die chaotischen Verhältnisse im Hause Beethoven: Lange hielt es der rastlose Komponist nie an einem Ort aus, seine zahlreichen Umzüge durch Wien waren legendär und sorgten bereits zu Lebzeiten für Aufsehen. Über 60 Mal soll der große Meister in seinen 35 Jahren in Wien den Wohnort gewechselt haben, soll Nachbaren mit lauter Klaviermusik gestört und Vermieter mit unerlaubten Fensterdurchbrüchen verärgert haben. Oftmals hielten Zeitgenossen seine Wohnungen und seine bisweilen skurrilen, oft fluchtartigen Übersiedelungen deshalb in unterhaltsamen Texten fest und ermöglichen uns damit noch heute einen unvergleichlichen Einblick in die Tiefen einer getriebenen Künstlerseele. Musikalisch untermalt wurden diese kurzweiligen, oft skurrilen Texte von Florian Krumpöck mit der Sonate Nr. 4 in Es-Dur op. 7 sowie der Sonate Nr. 11 in B-Dur op. 22.
Foto: © Manfred Gartner