Schauspieler und Sprechkünstler Miguel Herz-Kestranek, selbst ?leidenschaftlicher Europäer, Humanist und bekennender Widersprüchler?, spürte am 02. Juni in einer weiteren Etappe der Pilgerfahrt zu Beethoven den vielgestaltigen Charaktereigenschaften des großen Meisters nach. Sowohl aus Beethovens Tagebüchern, den Skizzenblättern, seinen Konversationsheften und nicht zuletzt aus hunderten von Briefen des fast vollständig ertaubten Komponisten spricht sein beständiges Streben nach humanistischen Idealen. Dass Beethoven im Kontrast dazu einen recht eigenwilligen Charakter besaß, bezeugen wiederum unzählige Berichte von Freunden und Bekannten des schon zu Lebzeiten zur Legende geworden Komponisten.
An der Seite von Herz-Kestranek erforschte Florian Krumpöck mit zwei der persönlichsten, intensivsten, sphärischsten und vielleicht erhabensten Klaviersonaten Beethovens, Nr. 28 in A-Dur op. 101 und Nr. 30 in E-Dur op. 109, dessen zu Musik gewordenes Weltverständnis.
?Ich kenne keine andern Vorzüge des Menschen als diejenigen, welche ihn zu den bessern Menschen zählen machen. Wo ich diese finde, dort ist meine Heimat?