„Doppeltes Spiel“ bei den Gezeiten

An diesem stimmungsvollen Abend in der Johanneskirche im Moormerland, überbrachte Florian Krumpöck seinem Publikum einen musikalischen „Gruß aus Wien“. Natürlich nahm der Walzer in diesem Programm einen Ehrenplatz ein, und Johann Strauß durfte da auf keinen Fall fehlen. Krumpöck spielte dessen Werke in spektakulären, virtuos angereicherten Klavierparaphrasen von Otto Schulhoff und Alfred Grünfeld, teils von ihm selbst weiterbearbeitet. „Der Pianist, der sich keine Zurückhaltung auferlegte, spielte mit Elan und Tempo, Präzision und Lebhaftigkeit.“ (Kultur Emden)

Zu Beginn stand allerdings Franz Schubert auf dem Programm. „Krumpöck ist kein Pianist der allzu leisen Töne. Stattdessen gibt es ein kraftvolles Spiel, das mitreißt. Die wunderbaren Schubert-Impromptus können das verkraften, gewinnen womöglich noch an musikalischer Ästhetik.“ (Kultur in Emden)

Schließlich hat sich Matthias Kirschnereit zu Florian Krumpöck an den Flügel gesetzt, um mit ihm vierhändig die 16 Walzer op. 39 von Johannes Brahms zu spielen. „Kleine unschuldige Walzer in Schubert’scher Form“, so Brahms selbst über diese überaus liebenswerten Stücke, die er mit Anfang 30 schrieb, als schlanker Jüngling noch ohne großen Rauschebart, dafür aber mit langem, wallendem Haar. „Ein wirklich schöner, Moment von höchst lebhaftem Charakter, den die beiden Musiker hinreißend in Szene setzten.“ (Kultur in Emden)